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Wie kam es zu dem verteufelten „Marsch auf die Feldherrnhalle“            vom 9.11.1923?

Schnee von gestern?

O nein, das ist keineswegs „Schnee von gestern“. Dieser Protestmarsch durch München am 9. November 1923 fand am 5. Jahrestag des Weltkriegsendes von 1918 statt. Der Weltkrieg 1914/18 war die erste heiße Phase des über 100-jährigen Krieges gegen Deutschland und damit gegen Europa, die weiße Rasse. Dieser Krieg währt bis heute, von dem auch das Geschehen damals hochaktuell ist.

Dieser Krieg mit seiner 2. heißen Phase 1939/45 nähert sich heute seinem Ziel. Das haben sich die betroffenen ahnungslosen Völker nicht selbst gesetzt. Sie ließen sich durch Propaganda dazu antreiben und als Landsknechte mißbrauchen, einander die Köpfe einzuschlagen.

Ein Motto der Weltherrscher: Sorge dafür, daß Andere deine verbrecherischen Pläne ausführen.

Dieses Ziel der Völkerzerstörung ist ein altes biblisches Gebot, dem sich die überstaatlichen weltmachtgierigen Glaubensmächte bis heute verpflichtet fühlen und das sie mit zunächst undurchsichtigen, heute aber klar zu Tage liegenden Machenschaften verfolgen mittels Ideologie, weltweiter Vernetzung und gigantischem, stets wachsendem Kapitalvermögen.

Nichts ist lebensgefährlicher für ein Volk als Geschichtsvergessenheit und damit das Vergessen, wer man ist.

Der britische Chefpropagandist Sefton Delmer:

Zitat aus einem Zusammentreffen von Delmer nach der Kapitulation 1945 mit dem deutschen Völkerrechtler Prof. Grimm, der es in seinem eigenen Werk veröffentlichte

1923 war das deutsche Volk dank dem jedes Maß sprengenden, irrsinnigen, bösartigen Versailler „Friedens“-Diktat und der weiter fortgesetzten Hungerblockade seiner Feinde am Verhungern. Selbstmorde waren im deutschen Volk an der Tagesordnung. Seine einst stolze Wehrmacht mußte auf 100 000 Mann zusammenschrumpfen, so daß wir – wie heute wieder – wehrlos waren. Unsere Wirtschaft war durch die totale Ausplünderung seitens der Sieger und durch eine alles Maß überschreitende Inflation zerstört.

Wo gab es Rettung?

War Rettung von solchen Menschen zu erhoffen,

  • die vielfach noch nicht einmal von Geburt Deutsche waren,

  • die in den letzten Kriegsjahren von der deutschen Heimat aus die „Novemberrevolution“ herbeigeführt hatten, indem sie den Wehrwillen des Heeres und des ganzen Volkes zu zersetzen gesucht,

  • unbefugt, d. h. über die Köpfe des Volkes hinweg, somit völlig undemokratisch mit Waffengewalt gegen Deutsche den Umsturz in Deutschland herbeigeführt

  • und sogleich am 9. November 1918 die „Republik“ ausgerufen

  • und die Meinungshoheit in Deutschland an sich gerissen hatten –

war von diesen Umstürzlern Rettung des Volkes zu erhoffen?

Auch hier gibt Sefton Delmer die Gebrauchsanweisung:

„… wir wenden jeden, auch den schmutzigsten Trick an, den man sich nur denken kann. Jeder Griff ist erlaubt. Je übler desto besser. Lügen, Betrug – alles.” (Sefton Delmer in Die Deutschen und ich, Nannen 1962).

Rettung konnte also doch nur durch Deutsche herbeigeführt werden, die aller Gehirnwäsche trotzten, die innerlich noch bei sich waren und – ohne an eigene Vorteile zu denken – ihrem Volk mit seiner Jahrtausende währenden Geschichte, seiner hohen Kultur die Treue hielten.

Das ist heute nicht anders, und noch immer – ja bei der so zielgerichtet fortgesetzten und fortgeschrittenen Zersetzung unseres Volkes – steht die sehnsuchtsvolle Frage bei wachen Volkstreuen – daher Getreuen einer Schöpfung, die die Mannigfaltigkeit in allem Lebendigen, also auch bei den Völkern will – lauter denn je im Raum: Wo winkt Rettung?

Einmarsch französischer Truppen ins deutsche Ruhrgebiet 1923 (Bild: Wikipedia)

Das Jahr 1923 bricht an

Es begann im Januar mit der unerhörten Ruhrbesetzung durch die Franzosen.

60 000 Mann Militär hatten da mitten im Frieden das wichtigste Industriegebiet besetzt. Über 3 Millionen Deutsche, die keine Waffen mehr besaßen oder führen durften, waren unter ihre Gewaltherrschaft gebracht

Auf die wackeren Deutschen, die dagegen mit Trutzliedern demonstrierten, wurde scharf geschossen.

Die Kohlengruben, die Kohlenschiffe und Züge wurden einfach beschlagnahmt. Alle Beamten, die Widerstand zeigten, wurden ausgewiesen. Viele Grubenbesitzer wurden verhaftet. Direktoren der Fabriken erhielten langjährige Gefängnisstrafen.

Geschlossen legte die Arbeiterschaft die Arbeit nieder, 30 000 Eisenbahnbeamte ließen sich lieber brotlos machen und ausweisen, als sich dem französischen Oberbefehl unterzuordnen.

Immer weiter wurde deutsches Land besetzt und vom Mutterland abgeschnürt. Die Franzosen trieben die Gelder in hohen Summen vom Privatbesitz mit Gewalt ein. Die Brückenköpfe der Rheinbrücken wurden besetzt. Die Schutzpolizei wurde ausgewiesen, und so waren die Deutschen vollends den Gummiknüppeln der Franzosen, später auch ihren Gerichten und dem Treiben der von den Franzosen als eine Art Verbündete angesehenen deutschen Separatisten ausgesetzt. (Mathilde Ludendorff, Lebenserinnerungen, Band 4)

Nach langer Schreckstarre und volksfeindlicher Massensuggestion erwachte nun mit Macht der Selbsterhaltungswille der deutschen Volksseele in weiten Teilen des Volkes wieder, darunter in beherzten Führungspersönlichkeiten. Heute sind dem geschichtslos dahinlebenden Deutschen Volk eher Zerrbilder von ihnen bekannt. Schauen wir aber auf den großen Einsamen, Erich Ludendorff:

Alle Gaukelbilder sind zerronnen, die Massensuggestion beginnt zu schwinden. Wir sehen in ein Nichts. Sich selbst belügen, reden, hoffen auf andere oder Phantome, Mut allein in Worten als Vertröstung für die Zukunft und Schwäche in der Gegenwart helfen uns nicht, wie sie uns nie geholfen haben.

hatte er 1919 in seinem Klassiker „Meine Kriegserinnerungen“ geschrieben. Dort fährt er fort:

Pflichttreu, redlich und wahrhaftig, mutig muß der Deutsche wieder werden, sittlicher Ernst ihn beherrschen …

Fichtes Wort, daß Deutschsein und Charakter haben ohne Zweifel gleichbedeutend sind, muß wieder Wahrheit werden.

Nur das gibt uns die Selbstachtung wieder, und nur durch sie erzwingen wir uns die Achtung anderer.

Diese Tugenden sollten von den Völkerzersetzern den Deutschen aberzogen werden. Darum erinnert Ludendorff gerade an diese Tugenden:

Gewaltig waren unseres Volkes Leistungen während der vier Kriegsjahre; sie geben beredtes Zeugnis von den in uns wohnenden, heute von der Revolution verschütteten Kräften.

Ein Volk, das solches vollbracht, hat das Recht zum Leben, möge es jetzt die Kraft haben, die Schlacken zu beseitigen, die es auf sich gehäuft; möge es die Männer finden, die verantwortungsfreudig wie die Führer im Felde mit starkem Wollen und hartem Willen es leiten und dem niedergetretenen Volksleben frischen und kräftigen Odem geben, Männer, die mit vertrauensvoller Gefolgschaft der Besten des Volkes in schöpferischer Tat die nationalen, schaffenden Kräfte einen.

Heute werden nur noch wenige Deutsche sich hinter solche Worte stellen. Die einen zucken – durch tagtägliche Gehirnwäsche induziert irre gemacht – furchtsam zurück. Andere, die Inhaber und Verkünder der offiziell geförderten Meinung, werden gar nach dem Strafrichter rufen.

Nur selbstdenkende, deutschem Leben sich verantwortlich Fühlende lassen sich nicht einschüchtern. Sie wissen, daß sie den Willen der Schöpfung zur Mannigfaltigkeit der Formen, somit auch der Völker, erfüllen. Nur freie, bei sich selbst gebliebene Völker bringen eine einzigartige Kultur hervor, die die Menschheit bereichern kann.

Die Nachfahren der November-Revolutionäre – Deutsche wie Nichtdeutsche – haben heute mit ihrer angemaßten antivölkischen Meinungshoheit und ihrem Schnüffel- und Denunzianten-Regime die Macht ihres Völkervernichtungswillens gegen jeden Widerstand vertieft.

Damals – noch gegen Ende des Krieges – fing der Kampf damit an, den großen Feldherrn des Deutschen Heeres Erich Ludendorff propagandistisch dem Volk zu entfremden. Der Kaiser entließ ihn am 26. Oktober 1918! 14 Tage später beendete die marxistische Revolution in Deutschland den Krieg.

Durch die ungeheure Hetze, die gegen meine Person aus Furcht vor ihr aufgeboten war, ließ ich mich nicht hemmen.

Es wurde hingestellt, als wenn ich, der vor und im Weltkriege alles für die Möglichkeit eines Sieges getan hatte, schuld an dem Ausgang dieses Krieges wäre.

Es mußte dem Worte Rathenaus entsprochen werden:

„Es ist uns noch im letzten Augenblick gelungen, alle Schuld auf Ludendorff zu werfen.“

Die Herrschaft der Lüge nahm Fahrt auf. Heute haben die Globalisten die Völker in einen dichten Nebel von Lügen eingehüllt. Eine davon ist die des Fernseh-„Historikers“ Guido Knopp, Deutschland wäre 1918 „geschlagen“ gewesen.

Michael Grandt listet in seinem Werk „Adolf Hitler – eine Korrektur“, Reval 2019, Tatsachen auf, die zeigen, daß Deutschland in der Tat – wie Hindenburg gesagt hatte – beim Waffenstillstand im Felde unbesiegt“ war:

  • Deutsche Truppen standen noch in der Ukraine, in Polen, in Belgien und waren in Teilen Nordfrankreichs stationiert.

  • Am 4. September 1918 befanden sich die deutschen Armeen an der Westfront wieder in ihren Ausgangsstellungen vom 21. März 1918, also noch auf französischem Gebiet. Sie konnten ihre Stellungen ausbauen und sogar eine zusammenhängende Verteidigungslinie bilden.

  • Die Westfront hielt nach wie vor. Erich Ludendorff … eröffnete noch am 9. Oktober 1918 Prinz Max von Baden, daß die deutsche Armee die Grenzen „noch für lange Zeit“ verteidigen könne.

  • Im Herbst 1918 wähnte sich also noch der Großteil der deutschen Bevölkerung als Sieger.

  • … Das deutsche Heer konnte noch aus 58 Reservedivisionen schöpfen.

Ludendorff in seinem Werk „Auf dem Weg zur Feldherrnhalle“:

Immer eindringlicher dachte ich … über die Frage nach: Wie kam es, daß der Sieg dem Deutschen Heere und dem Deutschen Volke nicht wurde und mir aus der Hand gewunden werden konnte? …

Vieles war noch in Dunkel gehüllt. Ich war mir bewußt, daß ich mich auf Gebiete begab, in denen ich zu erforschen, noch viel Einblick zu gewinnen hatte.

Zeit war nicht zu verlieren.

Nach all dem mörderischen, ehrenrührigen Vorgehen gegen das Deutsche Volk begann Ludendorff nun, den Wühlereien, die sich ihm bemerkbar gemacht hatten,

nachzuspüren, es mußten die gleichen sein, die auch vom Zusammenbruch im Weltkriege die Nutznießer waren.

Am 20.8.1920 war er von Berlin nach München umgezogen.

Sah ich in dem politischen Leben Berlins den sich immer dreister eindrängenden Jxxxx, beschränkt den Freimaurer, und vernehmlich die politischen Parteien: die Demokraten, Marxisten, Kommunisten und das Zentrum, so bekam ich in München sehr bald das Wirken der Bayerischen Volkspartei vor Augen geführt, hinter der

Rom immer deutlicher für mich erkennbar

wurde. Sie war ein Ableger des Zentrums, um Bestrebungen Roms im Reich durchzuführen. Diese gingen, wie ich alsbald erkennen mußte, zunächst dahin, es zu spalten und einen römisch-katholischen Block längs des Rheins und der Donau zu bilden und diesem erforderlichenfalls eine monarchische Spitze in dem Hause Wittelsbach zu geben.

Ludendorff erkannte immer klarer die separatistischen Bestrebungen Roms, die das Reich zerreißen sollten.

So brach das Jahr 1923 an … die Zeit, das Reich zu zerschlagen war gekommen … Poincaré … war ausersehen, das Henkeramt an Deutschland zu vollziehen,

schreibt Ludendorff a.a.O., S. 25.

Kaiser Karl aus dem seit Jahrhunderten jesuitisch geführten Hause Habsburg, der „schmähliche Verräter im Weltkrieg“ (L) am deutschen Brudervolk, das wegen Österreich in den Krieg gezerrt war, wurde in den Himmel gehoben, der bolschewistische Aufstand von 1918 ausgerechnet Ludendorff in die Schuhe geschoben. Ludendorff a.a.O., S. 27:

Die Deutschen waren sich im Unklaren darüber, daß dieser Aufstand seit langem von Moskau her geplant (war). So etwas hörten die Deutschen nicht, aber billige Hetze gegen meine Person nahmen sie bereitwillig und gläubig auf.

Sein volksrettendes Wollen wurde

von meinen Gegnern erkannt, die die Unbeugsamkeit meines Entschlusses kannten, für die Rettung des Volkes zu wirken.

Die Sorge vor mir ließ sie nicht ruhen, sie mußten ihre Hetze steigern und mein Wirken immer mehr sabotieren.

Auf S. 30 lesen wir weiter:

Es erhob sich ein Sturm gegen mich in der schwarzen Presse Bayerns …, von wo aus er dann hinüberwehte in die Deutschlands, denn in dem Haß gegen mich, der mit der Furcht gepaart war, ich könne Einfluß in Deutschland gewinnen, waren sich alle Feinde des Deutschen Volkes nach wie vor einig.

 

Papst Pius IX. (Bild: Katholisch.de)

Wie Rom vorgearbeitet hatte, verriet Papst Pius IX. – der Papst des Unfehlbarkeitsdogmas – am 18.01.1874, dem dritten Jahrestag der Reichsgründung, vor einer internationalen Pilgerversammlung in Rom:

Bismarck ist die Schlange im Paradiese der Menschheit. Durch diese Schlange wird das deutsche Volk verführt, mehr sein zu wollen, als Gott selbst, und dieser Selbstüberhöhung wird eine Erniedrigung folgen, wie noch kein Volk sie hat kosten müssen.

Nicht wir – sondern der Ewige weiß, ob nicht das Sandkorn an den Bergen der ewigen Vergeltung sich schon gelöst hat, das – im Niedergang zum Bergsturz wachsend – in einigen Jahren an die tönernen Füße dieses Reiches anrennen und es in Trümmer verwandeln wird; dieses Reich, das wie der Turmbau zu Babel Gott zum Trotz errichtet wurde und zur Verherrlichung Gottes zergehen wird.”

Die schwarze Presse in Bayern tat das Ihre dazu mit billigster Preußenhetze:

Der Preuße Ludendorff hat sein Gastrecht in Bayern mißbraucht.

Ludendorff antwortete schlicht:

Ich genieße kein Gastrecht in Bayern, sondern ich wohne hier … als Deutscher. Wer dieses Recht nicht anerkennt, leugnet das Reich seit 1871.

Und S. 33:

Es war hochernst zu sehen, wie sehr und wie weit der Haß gegen Preußen, das gleich Berlin und der von dort kommenden Mißwirtschaft gesetzt wurde, wieder geschürt und das Gefühl der Verbundenheit, das der Weltkrieg so gefördert hatte, ausgetilgt wurden.

Erst allmählich ging Ludendorff das Licht auf, daß die überstaatlichen Feinde Deutschlands und der Völker Glaubensmächte sind, die die Weisungen ihres völkerfeindlichen „Gottes“ Jahweh der Bibel zu erfüllen bestrebt sind.

… mir fehlte noch immer das Erkennen des Unheils einer fremden Glaubenslehre, die das zerstören mußte, für das ich damals mit so heißem Herzen aus innerster Überzeugung eintrat. Es liegt etwas Tragisches um einen Kampf … für des Volkes und des Vaterlandes Freiheit und Bestehen, solange solche Erkenntnisse nicht gegeben sind und das heiße Wollen durch die Glaubenslehre vernichtet wird.

Die Tragik aber schlägt in Schuld um, wenn solche Erkenntnisse da sind und sie beiseite geschoben werden.

Nun gab es bei den Volkstreuen leider viele Männer, die nicht fähig waren, solche Erkenntnisse in sich aufzunehmen. Dazu gehörte auch Hitler, wie wir in der nächsten Adelinde-Folge noch sehen werden.

Inzwischen hatten sich

Zusammenschlüsse von Deutschen

gebildet, die ebenso wie Ludendorff zur Rettung unserer Heimat wirken wollten: volkstreue – genannt „völkische“ – Verbände. Ihre Führer meldeten sich wie viele andere Deutsche, die Rat suchten, bei Ludendorff.

Von  den völkischen Gruppen Münchens, die sich damals

in natürlicher Abwehr der Not des Volkes

bildeten, war der Bund Oberland der erste, dessen Führer um Empfang bei mir baten. Es besuchte mich später auch Rudolf Heß. Kurz darauf Adolf Hitler, nachdem nicht allzu lange vorher die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei gegründet worden war.

Später wandte sich auch der Führer der Reichsflagge Nürnberg, Hauptmann Heiß, an mich. Auch Dietrich Eckart kam. Häufiger kamen dann auch Gottfried Feder und andere völkische Kämpfer.

So gewann ich die erste, wenn zunächst auch flüchtige Verbindung mit völkischen Kreisen Münchens und Bayerns, die sich weiterhin natürlich wiederum nur allmählich vertieften.

Albrecht v. Graefe (Bild: Wikipedia)

Aus Berlin besuchten mich die völkischen Abgeord-neten v. Graefe und Henning, auch schon vor ihrem im Sommer 1922 erfolgenden Austritt aus der Deutschnationalen Partei.

Wilhelm Henning (Bild: Wikipedia)

Ludendorff bemühte sich, diese Verbände, später „Kampfverbände“ genannt, zu einen. Er versuchte, sie zu seiner Seelengröße heraufzuziehen. Und er sagte ihnen, was damals wie heute noch immer gilt: Die Feinde der Völker

sehen in der völkischen Bewegung den Feind, der allein für sie bedrohlich ist.

Wir nähern uns dem 9. November 1923.

Die separatistische Bewegung im besetzten Rheingebiet hatte stark an Boden gewonnen, berichtet Ludendorff a.a.O. und weiter S. 56:

In vielen größeren Städten, von Aachen bis in die Pfalz hinein fanden, ganz klar von Belgien und Frankreich unterstützt … Separatisten-aufstände statt.

Nicht nur das Zusammengehen der Separatisten mit Frankreich und Belgien, vor allem die Leitung Roms, steht heute geschichtlich fest, und dieses Rom übte auch durch die Bayerische Volkspartei und das Haus Wittelsbach … seinen Einfluß aus.

Mit dem Auflodern des Separatisten-aufstandes begannen nun auch die offenen kommunistischen Unruhen in Sachsen und Thüringen, die die Reichsregierung veranlaßte, Truppen nach Sachsen und Thüringen zu schicken, während die Bayerische Regierung längs der Nordgrenze Schutzmaßnahmen … traf.

Es war natürlich, daß solche Zuspitzung der Lage die Besucherzahl in meinem Hause weiter ansteigen ließ.

Mathilde Ludendorff a.a.O. S. 103 berichtet, daß es sich zeigte, wie weit

… die Unterwühlung auch der völkischen Kreise mit separatistischen Schlagworten

vorangeschritten war.

Es zeigte sich in dieser Zeit, in der, wie ich später erfuhr, so viele einzeln und ganz auf sich selbst gestellt ebenso wirkten wie ich, daß ein solcher nicht organisierter und daher auch von den Gegnern gar nicht faßbarer und gar nicht unterwühlbarer Gegenkampf auch seine sehr wichtige Aufgabe hat.

Ich sah allerdings in diesem Jahre, in dem diese römische und linksradikale Wühlarbeit im vollen Gange war, um ein katholisches Süd- und Westreich und ein bolschewistisches Norddeutschland des ehemaligen Deutschen Reiches entstehen zu lassen, erst so recht, wie buntgewürfelt die Reihen derer, die sich „völkisch“ nannten, waren und wie erschreckend sie hier in Bayern eben gerade von römisch Gerichteten durchsetzt waren.

Bürgerversammlung im Münchner Bürgerbräukeller

Gustav Ritter v. Kahr

zu um 8 Uhr abends des 8.11.1923 anberaumt von Generalstaatskommissar v. Kahr 

„… wahrlich, nicht nur das Reich stand am Abgrund, sondern auch Hoch und Niedrig. Das ließ wenig Gelassenheit erwarten“,

schreibt Uhle-Wettler in seinem Buch „Erich Ludendorff in seiner Zeit“. Er fährt fort:

Adolf Hitler(Bild: Welt)

Gegen 20.30 Uhr erschien Hitler vor dem Bürgerbraukeller, entsandte einen Wagen zur Abholung von Ludendorff, verschaffte sich im Saal mit einem gegen die Decke gerichteten Pistolenschuß Ruhe und Gehör, untersagte das Verlassen des Saales und forderte die drei wichtigsten Anwesenden auf, ihm in ein Nebenzimmer zu folgen:

Hans Ritter v. Seisser um 1924 (Photo by ullstein bild/ullstein bild via Getty Images)

Otto v. Lossow (Bild: Wikiwand)

den Diktator in Bayern auf Zeit Gustav Ritter v. Kahr, General-leutnant der Reichswehr Otto v. Lossow und den Komman-deur der Landespolizei Oberst v. Seisser.

Uhle-Wettler weiter:

Hitlers Kalkül kann sich nur auf die Vorstellung gegründet haben, die drei verfolgten die gleichen Ziele wie er selbst, es sei mithin nur notwendig, ihr Zögern zu überwinden.

… Auch war Ludendorff unentbehrlich, um die Reichswehr mitzureißen – aber Hitler konnte am Abend des 8. November kaum sicher sein, daß Ludendorff kurzfristig erreichbar sein würde …

Als Ludendorff eintraf, fand er Lossow und Seisser schon bereit, sich der „Nationalen Revolution“ anzuschließen. Nach einem kurzen Gespräch stimmte auch Kahr zu. Nun konnten die Putschisten zur Versammlung zurückkehren.

Nacheinander hielten die Genannten je eine kurze Ansprache.

Dann sprach Hitler. Ein unverdächtiger Zeuge hat geschildert, wie rasch der begabte Demagoge die mißtrauisch-zögerlichen Zuhörer, eine „Honoratiorenversammlung“, in seinen Bann zog. Dann verließ Hitler das Bürgerbräuhaus … Die Versammlung löste sich auf.

Ludendorff blieb zurück. Gegen 22.30 Uhr verabschiedeten sich auch Kahr, Lossow und Seisser, angeblich um von ihren Dienststellen aus den Putsch abzusichern und voranzutreiben …

Ludendorff hatte keinen Grund, sich als Wächter der drei zu fühlen, die auf gleichem Wege wie er zum Putsch gekommen waren. Nachdem die drei ihr Teilnahmeversprechen mit Handschlag besiegelt und vor der Versammlung wiederholt hatten, hat er geglaubt, sie hätten sich von Hitler ebenso mitreißen lassen wie er selbst.

Anders ist wohl Hitler zu beurteilen. Er hatte den Putsch ausgelöst und hatte sich an die Spitze gesetzt. Also mußte er den Putsch steuern oder einen Steuermann einsetzen. Aber nichts geschah. Keine Besprechung der Führer des Unternehmens fand statt, keine Aufgaben wurden verteilt. Es gab auch keine Sicherungen dagegen, daß einer der Putschisten abspringen würde. Der Putsch eines Bohemiens.

Ludendorff verbrachte die Nacht zum 9. November erst in dem von den Putschisten besetzten Wehrkreiskommando, dann im Bürgerbräu. Da er wiederholt Verbindung besonders mit General v. Lossow herzustellen versuchte, stets vergeblich, hat er vermutlich als erster erkennen können, daß die Kahrs, Lossows und Seissers längst den Widerstand gegen den Putsch organisierten …

Ludendorff (Auf dem Weg zur Feldherrnhalle, S. 62):

An einen Verrat der Herren habe ich damals nicht gedacht. Es hätte auch solche Befürchtung gar nichts genutzt. Wir waren nun einmal auf die freiwillige Mitarbeit … der Herren angewiesen.

 

Bürgerbräukeller München in den 20er Jahren (Bild: welt.de)

Ludendorff weiter (a.a.O., S. 65):

Die Unruhe im Bürgerbräukeller, wo nun auch aus Berlin Herr v. Graefe eintraf, wurde immer größer. Die Verworrenheit nahm zu … Es war unmöglich, uns im Bürgerbräukeller einschließen zu lassen oder den Kampf aufzunehmen, der völlig hoffnungslos war. Auch ein Ausweichen nach Rosenheim kam nicht in Frage. Es gab für mich nur eine Möglichkeit, und das war:

Friedlicher Zug in die Stadt,

um damit das Volk auf unsere Seite zu bringen. Daß dieser Zug selbstverständlich zu ernsten Zwischenfällen führen konnte, war mir mehr als bewußt. Doch das mußte hingenommen werden. Darum stellte ich mich in die vorderste Reihe.

Ludendorff zitiert nun Oberleutnant Kriebel:

Es wurde befohlen, Waffen entladen, es darf nicht geschossen werden, sämtliche Führer an die Front! …

Inzwischen hatte sich rechts und links eine Menschenmenge angesammelt, die wie ein Bienenschwarm den Zug begleitete. Wie hier war auch vor dem Rathaus die Menge, die gegen die Stadträte vorgehen wollte, von größerer Erbitterung gegen die Landespolizei als wir.

… Auf dem Marienplatz wurden wir mit Jubel begrüßt. Alles rief Heil!

… Eine Gruppe von Freunden verläßt sich in solchem Falle nicht, wenn sich aber der Fall wiederholen sollte, wären wir alle wieder auf der Seite Ludendorffs, auch wenn wir es mit unserem Leben bezahlen müßten.

Aufnahmedatum: 09.11.1923 Aufnahmeort: München Material/Technik: Fotopostkarte aus: NSDAP-Propaganda 

Ludendorff selbst weiter:

So bewegte sich der Zug … singend von dem Bürgerbräukeller über die Ludwigsbrücke, das Tal, den Marienplatz, immer von großen Menschenmengen begrüßt.

… In der Residenzstraße sahen wir einen Posten diesseits der Feldherrnhalle stehen und weit hinter ihm auf dem Odeonsplatz ein Panzerauto … Nun zeigten sich plötzlich auf der Feldherrnhalle Mannschaften der Landespolizei. Andere stürzten quer über die Straße und sperrten sie zwischen Feldherrnhalle und Residenz. Ich hörte noch den Ruf aus dem Zuge:

„Ihr werdet doch nicht auf Ludendorff schießen!“

Gleichzeitig aber eröffnete die Landespolizei ohne jede Warnung das Feuer auf den Zug. Unter ihm stürzten Tote und Verwundete …

Der Zug warf sich hin. Ich selbst durchschritt die Feuerlinie …

Alles währte nur – wenn auch lange – Augenblicke …

In der Stadt herrschte eine ungeheure Empörung über das Blutbad.

Fortsetzung folgt

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Sigrun
Sigrun
4 Jahre zuvor

Liebe Adelinde,
danke für die großartige geschichtliche Zusammenstellung.
Es ist spannend, was Du zusammengetragen hast, und ich freue mich schon auf weiteres.

Viele Grüße
Sigrun aus Thüringen

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