Die „Ewig-Gestrigen“ – werden sie jetzt totgeschlagen? Teil 1
Hexenjagd
Wir erleben gerade mal wieder eine der Massenhysterien, wie sie von Zeit zu Zeit die Menschheit heimsuchen, bei denen es ohne Menschenopfer nicht abgeht.
Und wir können am nun selbsterlebten Beispiel nachvollziehen, warum in der Hitler-Diktatur in Deutschland kaum jemand wagte, sich gegen den Strom zu stemmen.
Wer wagt es denn heute, dem verfemten Williamson beizustehen? Muß man nicht fürchten, selbst am Schandpfahl zu landen?
Selbst sein Amtsbruder Hoyos, der die „Katastrophe“ der Begnadigung hauptsächlich zu verantworten hat, spricht verächtlich von „diesem Williamson“, läßt ihn nun, wahrscheinlich um die eigene Haut zu retten, wie eine heiße Kartoffel fallen.
Die Äußerungen von Monsignore Williamson geben in keiner Weise die Position unserer Gemeinschaft wieder,
erklärte jetzt auch die argentinische Sektion der Piusbrüder laut Medienberichten.
… der Strom ist kräftig und jeden Tag kräftiger, also: Wie soll man Widerstand leisten?
fragt Williamson in einer „Ansprache an die Deutschen“ in fast perfektem Deutsch, meint aber nicht seine Ansicht des Holocausts, sondern die gesellschaftliche Gesamtentwicklung, über deren „Verfallserscheinungen“ er sich als katholischer Priester Sorgen macht.
Anhören sollten wir ihn wenigstens:
Richard Williamsons Sorgen
Hier einige Zitate aus seiner Ansprache:
- Was wird aus Deutschland? Eine Fußballmannschaft – der einzige Fall, wo’s noch erlaubt ist, irgendwie Patriot zu sein.
- … der Internationalismus ist nicht die richtige Lösung … nehmen wir an, daß der Nationalismus – nicht Patriotismus – ein Problem darstellt: Die einzige Lösung ist unser Herr Jesus Christus.
- Das heißt, die Lösung von den Problemen der modernen Welt ist nicht, das Alte – einschließlich der alten Religion – der Neuen Welt anzupassen, sondern die neue Welt zu Jesus Christus zurückzuführen.
- Der Krieg ist ganz und gar übernatürlich zwischen Gott und seiner heiligen Mutter und dem Teufel für die Rettung und Verdammnis von Millionen, Millionen, Millionen von Seelen. Das ist der Weltkrieg von allen Weltkriegen und wird bis zum Ende der Welt dauern. Und hört nie auf. Und das ist rein übernatürlich, denn die Rettung der Seelen kann nur übernatürlich sein.
- Die Grundlagen des Gedankens sind verdorben von der modernen Philosophie. Das ist an sich kein übernatürliches Problem.
- Die Eltern … wissen kaum noch Eltern zu sein. Die Kinder werden zu früh wie Erwachsene behandelt, Eltern wie Kinder …
Manche hier geäußerte Sorgen wird auch mancher Nichtkatholik mit ihm teilen, seine Welterklärungsversuche jedoch werden wohl nur noch wenige nachvollziehen können.
Die neue Welt sei eine „freimaurerische Welt“, die wohl auch „Vatikan II“ „verschuldet“ hat (siehe auch: Wenn das Luther wüßte):
- Die Freimaurer haben als Sprichwort: „Überall anwesend zu sein, ohne bemerkt zu sein.“
- Es geht nicht darum, die Bösewichter zu nennen … Es geht darum: Wie soll ich meine Seele retten. Das ist mein Hauptproblem, das ist mein einziges Problem, einziges wichtiges Problem.
- Um meine Seele zu retten, brauche ich Priester, katholische Priester, die den modernen Widerstand leisten werden, die sich nicht mitreißen lassen, die eine Wiederholung von Vatikan II innerhalb der Tradition — die wach bleiben, damit das nicht geschieht.
- Und wir Priester brauchen natürlich Berufung.
- Ein Vorteil von Berufungen, die aus der Großstadt kämen, ist, daß sie das Problem erkennen, aber sie müssen selbstverständlich die Lösung richtig auffassen. Und wenn sie eine wesentlich moderne Bildung empfangen haben, dann ist es nicht leicht für einen jungen Mann, da auszusteigen, sie sind dazu gebildet worden, an einer Maschinenwelt als gute Maschinen teilzunehmen … Man will nicht, daß sie für sich selbst denken. Um Himmelswillen!
- Wie kann ich in den Himmel kommen, wenn ich nicht denke! Wenn ich nicht wach‘!
- Aber genau, um alle Seelen in die Hölle zu bringen, will man, daß die jungen Männer und die jungen Frauen nicht denken.
Er fürchtet auch den Einfluß von „Filmen“, also vom Fernsehen, womit er bestimmt nicht unbedingt Unrecht hat. Doch welche ungeheure Gehirnwäsche von Kindesbeinen an verübt die katholische Kirche an ihren Gläubigen!
Tiere und Frauen
Williamson bringt das Beispiel von einer schmutzigen Flasche, in die kostbarer Wein gefüllt werden soll. Der Wein ist in diesem Bild die „heiligmachende Gnade“, die Flasche die Menschenseele.
Die Hunde und die Tiere haben keine Gnade, können die Gnade nicht empfangen.
Das hätten die Engel laut Bibel schon am Anfang der Welt entschieden. Verschwendet so ein katholischer Traditionalist wohl einen einzigen Gedanken daran, daß die Folge dieser biblischen Mißachtung die rücksichtslose Ausbeutung der Tiere in der abrahamitischen Menschenwelt ist, gipfelnd in den Tierversuchen und der Massentierhaltung?
Ehe man den Wein in die Flasche fülle, müsse das schmutzige Glas gesäubert werden, erklärt der Bischof. Wie er sich das vorstellt, geht – etwas nebulös – aus dem Vorherigen hervor. Aber auch aus einem Aufsatz von ihm in englischer Sprache:
Survey the waste on any „university“ campus today – feckless unmen and trashy unwomen whose noblest activity is throwing frisbees at one another! (Man sehe sich den Mist auf jedwedem „Universitäts“-Gelände heutzutage an – untaugliche Nichtmänner und minderwertige Nichtfrauen, deren edelste Tätigkeit ist, einander Frisbees zuzuwerfen.
Frauen verderben seiner Meinung nach in diesem Milieu besonders leicht. Denn:
Rund um uns herum sehen wir „Universitäten“, die schlechter sind als Bordelle.
- Katholische Traditionalisten als Lehrer fehlten, stellt er fest. „Konservative“ Katholiken, die die Tradition verlassen haben, seien schlechte Lehrer, ganz zu schweigen von Katholiken, die die Tradition nie kennengelernt hätten. Diese beiden Gruppen aber wollten jeweils die „Fräulein“ entweder in die „schismatische“ oder in die „exkommunikatorische“ Not hinüber „retten“. Je nach ihrer Art von katholischer Richtung, aus der sie stamme, werde das jeweilige „Fräulein“ nun „dem Männervolk“ widerstehen müssen, um ihren Glauben zu behalten, anstatt, wie es „ihr von Gott vorgeschrieben ist“, dem Männervolk zu folgen. Das gehe „gegen ihre wahre weibliche Natur“, und entweder sie oder ihr Glaube leide.
Recht verwickelt, das Ganze! Und bis ins Lächerliche überaltert!
Sein Glaubensbruder und Chef der deutschen Piusbrüder
Schmidberger
erklärte in Report Mainz am 9.2.09 zu Recht, mit diesen und anderen Ansichten gehe die Piusbruderschaft nicht Jahrhunderte, sondern 2 Jahrtausende zurück. Und das aus tiefer Überzeugung!
- Emanzipation und Gleichberechtigung bezeichnete er als
zumindest nicht Gotteswerk.
- Homosexualität will er aus einer christlichen Gesellschaft verbannt wissen. Wie das denn?
- An den Schulen gilt Rockzwang für Mädchen, Turnschuhverbot für Jungen, Fernsehverbot, Verbot von Rock- und Popmusik, der Jugendzeitschrift „Bravo“. Die
… würde ich ihnen nicht erlauben …, weil ich glaube, das ist wirklich der Weg der sittlichen Verderbnis und auch der intellektuellen Verderbnis.
Allerhand Zwang und Bevormundung! – Die „Bravo“ aber ist ein wirkliches Ärgernis für alle verantwortungsbewußten ErzieherInnen. Aber ein Verbot bei den Kindern? Das erhöht die Verlockung. Ein Verbot auf Grund des Jugendschutzgesetzes gegenüber dem Herausgeber wäre sicher das Richtigere.
Und nun wird’s echt kriminell:
- Die Todesstrafe ist erlaubt.
- Die Schändung eines Kruzifixes ist schlimmer als der Tod der Tausende von Opfern der Terror-Anschläge vom 11. September in New York.
Hier sehen wir die Auswirkungen (ultra-)katholischer Gehirnwäsche, die menschliche Gefühle ausschaltet, sobald es um christliche Symbolik geht.
So sind sie, die Glaubensdiktatoren aller Lager, nicht nur die katholischen Traditionalisten, auf die die Welt jetzt im Augenblick mit dem Finger zeigt. Die Menschheit hat auch die andern – unter anderer Symbolik – erlebt und erlitten.
(Fortsetzung folgt in Teil 2)