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Bombentag am Stettiner Haff

Wider die Geschichtslügen

Flüchtlingtreck im Raum von Braunsberg (Ostpreußen), 1945 (Bild: Wikipedia)

Bericht über einen der Massenmorde,

die sich die Alliierten gegenüber den wehrlosen deutschen Zivilisten erlaubten, ohne jemals dafür zur Rechenschaft gezogen worden zu sein.

Zu Ende des Krieges – wir Deutschen hatten den Krieg längst verloren – zeigten sie mit ihren Mordtaten überdeutlich, daß es ihnen in diesem Krieg auch darum ging, ihre Ausrottungspläne gegenüber dem Deutschen Volk in die Tat umzusetzen.

Es ist der 12. März 1945

Für die 1.850.000 noch in Ostpreußen lebenden Deutschen gab es auf dem Landwege ein Entkommen über das gefrorene Haff zur Nehrung, Richtung Danzig. Den größeren Teil, etwa 400.000 Personen, hat die Ostseeflotte evakuiert. Dazu eine halbe Million Soldaten.

In der letzten Februarwoche dehnte die Rote Armee sich zur pommerschen Küste aus und besetzte den Abschnitt zwischen dem Oberlauf der Weichsel und der Oder, etwa zwischen Danzig und Stettin.

Karte: FAZ (etwas verändert durch Adelinde)

Bis Anfang März flüchteten Trecks den Strand entlang, viele strebten der Festung Kolberg zu, die deutsche Truppen verteidigten. Als die Stadt eingeschlossen wurde, befanden sich 80.000 Menschen darin, die in den zehn folgenden Belagerungstagen eine Fähre zumindest nach Swinemünde zu ergattern suchten, dem leichtgebauten, luftigen Usedomer Badeort.

Karte: Die Mecklenburger Radtour

Der Hafen dort barst von Flüchtlingsschiffen, lange Eisenbahnzüge warteten am Kaiserbollwerk, um die ost- und westpreußische wie die pommersche Bevölkerung außer Gefahr zu bringen.

Karte: Wikipedia

In Schulen und Waggons schlief man eine Nacht aus und hoffte auf Weiterfahrt nach Dänemark, Kiel oder nur landeinwärts. Gertrud Thors spürte ein Gewitter in der Luft liegen.

„Die Swine, der Strom, an dem ich solange Zeit gelebt, auf dem ich Schlittschuh gelaufen und gerudert bin, lag dunkel, drohend und unheilverkündend vor mir. Die Bilder des überfüllten Hafens, die herumlagernden Flüchtlinge, die vielen Züge, an denen pflichtschuldig die Swinemünder Bürger mit Kaffeekannen und Broten herumliefen, dazu die ständige Angst vor Alarmen machten eine bedrückende Atmosphäre.“

Unter den Flüchtlingen warteten die neunhundert Überlebenden des von russischen Torpedos versenkten Evakuierungsdampfers „Willhelm Gustloff“, in Kolberg an Land gezogen, sowie die mit den Strandtrecks gekommenen Frauen, von denen manche den Kadetten Wilfried Sander und seine Kameraden von der Marineartillerieschule baten, „sie doch zu erschießen“. Russen hatten sie mehrfach mißbraucht, ihre Kinder seien verlorengegangen.

„Sie waren total demoralisiert, nicht mehr ansprechbar. Von Tag zu Tag füllte sich Swinemünde mehr und mehr mit diesen Schicksalsträgerinnen.“

Die Kadetten beredeten sich, meinten, daß es militärisch aussichtslos sei, und beschlossen, „allein nur zum Schutz dieser Erbarmungswürdigen bis zuletzt weiterzukämpfen.“

Pauline Lemke, aus dem Rheinland nach Pommern evakuiert, traf in Kinderverwundetentransporten „junge Mädchen, elf bis dreizehn Jahre alt, die nicht nur schwer verwundet, sondern auch schon vorher auf ihrem Fluchtweg von russischen Soldaten vergewaltigt worden waren. Es waren Kinder von Ost- und Westpreußen, die auf ihrer Flucht in Pommern Halt gemacht hatten.“

Die pommersche Bucht wimmelte von Schiffen aller Art. In den Frachtern hockten die Leute dichtbepackt in Ladeluken, es war kalt und stürmisch, die See kam über, durchnäßte die Kleidung, alle ersehnten die Landung in Swinemünde, wo Heizungen glühten und man sich trocknen konnte.

Die komfortablere „Winrich von Kniprode“ von der Hamburg-Amerika-Linie blieb in der Nacht zum Montag, dem 12. März, in der Hafeneinfahrt liegen, die Kohle war ausgegangen.

Christel Bispink hatte in Kolberg das Schiff nicht besteigen wollen, „da ich dabei war, als Überlebende der ‚Wilhelm Gustloff‘ bei uns an Land gebracht wurden“.

Die Stalinorgeln, die Kolberg zerschossen, standen allerdings den Torpedorohren der Roten Flotte nicht nach. „Fünf Tage hielten wir zitternd im Keller aus und begaben uns dann doch in die Nähe des Hafens, der unter ständigem Feuer lag.“

Russische Tiefflieger fielen über die „Kniprode“ her, jetzt hing sie bei unruhigem Wellengang fest, und Christel Bispink wünschte, sie hätte auf ihre Ahnungen gehört. Auch Pfarrer Ohse aus Virchow, Hinterpommern, kam nebst weiteren viertausend Passagieren auf seinem kohlelosen Dampfer nicht von der Stelle.

„Weit schweiften unsere Augen über die grünwellige Bucht, die bläulichen Hügel Usedoms und Wollins, über die zahlreichen Schiffe, die mit uns auf der Reede lagen.“

Unter Deck, Strohsack an Strohsack, warteten alte ostpreußische Bauern, Kriegsversehrte und „eine Frau, offenbar leicht geistesgestört, die immerfort drei oder vier Töne in leiser Unentwegtheit vor sich hin sang“.

Rechts und links dampften kleinere Flüchtlingsschiffe auf Swinemünde zu, halb Ostpreußen lag auf dem Wasser. Was schwamm, hatte Leute geladen. Christel Bispink konnte Montag früh aufatmen, der „Kniprode“ war Kohle aufgeladen worden, der Riesenkasten setzte sich in Bewegung.

„Sofort keimte Hoffnung auf. Aber weit gefehlt. Um zwölf Uhr wurde Alarm ausgelöst. Das Deck wurde geräumt, es waren Flugzeuge gemeldet worden mit Kurs Ostsee- Swinemünde.“

… An den Strandstreifen grenzte ein breiter Gürtel von Kurparks, und darin lagerte die Masse der Flüchtlinge. Dies war der 8. US-Flotte wohl bewußt, deshalb hatte sie reichlich „Baumkrepierer“ geladen, Bomben mit Berührungszündern, die detonieren, sobald sie etwa mit Ästen in Kontakt kommen.

Über keinen Fleck in Deutschland waren die Verbündeten besser informiert als über Usedom mit dem V2-Gelände Peenemünde.

Um drei Uhr in der Nacht war Hugo Leckow mit dem Treck der Gemeinde Pribbemow, Kreis Kamin, eingetroffen. Man hatte sich über Wollin durchgeschlagen und mußte die Wagen über die Swine schaffen. Dort verkehrte nur die Fähre, weil die Brücke längst zerstört war, das war ein langwieriges Geschäft. Als Leckow den Alarm hörte, band er das Pferd fest, ging zum Wagen zurück, kurz darauf heulten die Bomben nieder und hämmerten die Bordwaffen.

Die Pribbemower krochen unter ihre Treckwagen. Durch den Höllenlärm bestand Gefahr, daß ihre Gespanne durchgingen und sie überrollten. So spannten die Männer die Pferde ab, hielten sie bei der Leine, stellten sich hinter die Karren und hofften, daß keine Bombensplitter kamen.

„Wir beobachteten einen Bomber nach dem anderen, die das Hafengebiet und die Treckkolonnen überflogen und ihre vernichtungsbringende Bombenlast abluden. Wenn es zwischen den Anflügen etwas stiller wurde, hörte man die Schreie der Verwundeten und das Gewieher der verletzten Pferde.“

Auf Pastor Ohses Dampfer werden Schwimmwesten verteilt. „Sie reichten nur für ganz wenige Frauen und Kinder.“

Der Kadett Sander im Deckungsloch sieht, wie sich die Flüchtlinge im Park auf den Boden werfen, „um nun in voller Körpergröße den Splitterwirkungen der Baumkrepierer ausgesetzt zu sein. Die Markierer hatten den Park mit den Leuchtzeichen genau abgezeichnet“, der Bombenteppich fiel darum besonders eng, „so daß es kein Entrinnen gab“.

Am Swineufer wartete im Endloswurm der Treckfahrzeuge Dietlinde Bonnlander mit den Leuten aus Fritzow, Pommern, auf die Reparatur der Brücke. Sie fütterte die Pferde, denen das Schaukeln der Pontons und die dumpfen Geräusche zu schaffen machten. Die Stadt war in Sichtweite, und durch den leichten Morgendunst konnte man die Bomben fallen sehen.

Als die Tiefflieger kamen, warfen sich die Fritzower entsetzt zu Boden, weil sie diese „sinnlose Jagd auf Menschen“ noch nicht kannten. Isa Berg und den Labiauern, aus Hinterpommern den Strand entlanggekommen, waren sie dauernd begegnet. Sie mähten die Flüchtlinge nieder. „Mutti schrie dann ‚hinwerfen‘, und sie selbst warf sich schützend über den Jüngsten.“

Auf der Rast in Swinemünde hatte die Familie in einem Eisenbahnwaggon Schlafplätze gefunden. „Wir Kinder saßen auf dem Fußboden. Den Voralarm hörten wir noch, aber vom Bombenangriff weiß ich nichts mehr. Als ich wach wurde, war es dunkel. Leute lagen auf mir, und ich bekam keine Luft. Der Junge, der auf mir lag, sollte runtergehen, aber er stöhnte nur auf und wurde noch schwerer. Wo ich auch mit der Hand hingriff, alles war gatschig. Als sie mich hochhoben, sah ich meine Brüder dort sitzen, ihnen fehlten die Schädeldecken.“

Der zehnjährige Martin Krüger und seine Mutter warteten seit vier Stunden am Bahnhof. Sie hatten auf dem Fußweg aus Hinterpommern auf der Landstraße übernachtet und waren glücklich über ein warmes Essen in Swinemünde. Es gab Sauerkohl, und sie blieben gleich einen Tag länger. Bei der zweiten Angriffswelle bekam Martin einen Splitter ab, der ihm die linke Halsschlagader aufriß. „Seine letzten Worte waren ‚Mama, was ist los?‘ Ich habe ihm gleich die Schlagader zugedrückt, aber der Blutverlust war zu groß.“

… Die Kadetten wurden am nächsten Tag in Gruppen eingeteilt, um die Leichen aus dem Park zu bringen. „Unter den von unserer Gruppe aufgefundenen Toten im Park war nicht ein einziger Soldat, nur Frauen, Kinder und wenige alte Männer.“

In der Tat lagerten an anderer Stelle in den Parks auch Truppenverbände, die südwärts zur Oderfront sollten. Doch macht der Tiefflieger in den zehn Sekunden seiner MG-Garbe keine Unterschiede.

Die Verletzungen und Verstümmelungen erlaubten oft keine Identifizierungen. „Wir hatten den Auftrag, in den Kleidern der Toten nach Ausweispapieren zu suchen, ehe sie abtransportiert wurden.“ Nicht identifizierbare Opfer mit brauchbarer Bekleidung wurden ausgezogen, weil unter den Flüchtlingen dringender Bedarf bestand. Als die Kadetten die Leiche einer Frau auffanden, die während des Angriffs ein Kind geboren hatte, das unverletzt, doch tot an der Nabelschnur hing, sanken ihnen die Hände herab.

Das Massaker von Swinemünde steht in den Annalen der 8. US-Flotte nicht als Massaker verzeichnet, auch nicht in den Annalen der Zeitgeschichte. Die US-Air-Force verbuchte ihn als Verkehrsangriff auf „Rangierbahnhöfe“.

Gleich nach Besetzung des Landes erstellte eine Kommission der US-Streitkräfte den United States Strategie Bombing Survey, die Bilanz des alliierten Luftkriegs. Man war überrascht über die Anzahl der Toten, die als Zivilverluste beispiellos seien, doch „far removed from the generally anticipated total of several millions“ (zu Deutsch: Weit entfernt von der allgemein erwarteten Summe von mehreren Millionen.)

Die intakt gebliebenen, militärisch nun irrelevanten geschichtlichen Schreine wie Hildesheim, Magdeburg, Dresden, Würzburg, Nürnberg werden im letzten Kriegsvierteljahr seriell zerstört. Allem Anschein nach ist dabei Verstand am Werk. Sind nicht diese Städte die großen Darsteller? Sie stellen dem Volk der Deutschen seine Herkunft dar.

Kein Mitleid mit diesen Tätern. Täter und Opfer nicht vertauschen, sagen die Demokraten. Das kennen wir doch schon aus Kirchweye, Kandel und Cottbus, oder? So gesehen hat sich der Status der Deutschen seit 1945 nicht mehr wirklich verändert.

Der Vernichtungskrieg aber geht weiter, jetzt gegen die ganze weiße Rasse.

Siehe nächste Folge von Adelinde!

 

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