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Ernst Cran

hält heute auf der Kriegsgräberstätte Nagelberg bei Treuchtlingen eine Ansprache zum „Tag der Befreiung der Deutschen“: Gedenkworte zum 8. Mai

Aus dieser Ansprache kopiere ich hierher seine Zusammenstellung von

Stimmen der Befreiung, der Freiheit, des „Freispruchs für Deutschland“,

die bereits als Zeitzeugen der damaligen Ereignisse und seither in unermüdlicher historischer Aufdeckung und Klarstellung Lüge und Wahrheit voneinander zu scheiden begannen. Ich zitiere einige davon, ohne die Autoren im Einzelnen zu nennen; sie sind allesamt belegt. Ich nenne hier lediglich das Jahr der jeweiligen Äußerung und zitiere in zeitlicher Reihenfolge:
 
1944: „Wir begannen, Städteziele in Deutschland zu bombardieren, ehe dies die Deutschen in England taten. Deutschland bemühte sich um ein Stillhalteabkommen im Bombenkrieg, so oft sich dafür die leiseste Chance zu bieten schien.“ (James Spaight)
1947: „Die Aufzählung der deutschen Verbrechen … kann ebenso gut auch gegen Deutschlands Feinde gerichtet werden; sie setzt sich heute im Friedenszustand … mehr ein Jahr nach Beendigung der Feindseligkeiten noch fort.“ (A.O. Tittmann)
1947: Das alliierte Tribunal von Nürnberg ist eine „Kette von Rechtsbrüchen ohne Beispiel in der Rechtsgeschichte“. Das „Beweismaterial“ von Nürnberg stellt „eine Fälschung der wirklichen Geschichte dar, die schwerlich überboten werden“ kann. (Joao das Regras)
1950: „Es ist mehr als an der Zeit, dass wir aufhören, die Deutschen schuldig zu sprechen, denn es gibt nicht ein einziges Verbrechen, das wir nicht selbst begangen hätten.“ „Kein Sieger, nicht einmal die Hunnen,“ haben „je einen Feind unsittlicher und unmenschlicher behandelt … als die Vereinigten Staaten von Amerika die Offiziere der besiegten deutschen Armee. In der Tat hat sich die deutsche Wehrmacht in Frank-reich, Belgien und Holland in vieler Hinsicht besser benommen als wir.“ (Freda Utley)
1961: „Was werden künftige Generationen von uns denken? Werden sie sagen, dass wir Wölfe in Menschengestalt waren? Werden sie denken, dass wir unserer Menschlichkeit abschworen? Das Recht dazu hätten sie.“ (Charles Percy Snow)
1976: „Der Krieg, den die Alliierten, besonders im letzten Stadium, in Deutschland führten, war mehr als ein auf die Spitze getriebener totaler Krieg.“ (Bradley F. Smith)
1976: „Die Nürnberger Prozesse erinnern an barbarische Zeiten, in denen Kriegsgefangene getötet wurden, nur weil sie gekämpft hatten.“ Sie schmecken „mehr nach altem Römer-Barbarentum … als nach einem sogenannten zivilisierten Land.“ (H. Keith Thompson Jr., hg.)

Danach sei mein Adelinde-Eintrag von vor 4 Jahren hier wiederholt:

Zur Erinnerung: 9. Mai 1945 – Tag der Befreiung besonderer Art

Nach 6 Jahren totalem Krieg waren wir Deutsche beim Waffenstillstand am 9. Mai 1945 befreit. Doch wovon?

Als Hamburger Mädchen, Jahrgang 1935, hatte ich mit meiner Familie unzählige Bombennächte und Tagangriffe der Alliierten erlebt.

1945: Unser Nachbarstadtteil Hamburg-Barmbeck, im Vordergrund die Nissenhütten zur Aufnahme der überlebenden Ausgebombten (Foto: Egbert A. Hoffmann, Hamburg ’45 – So lebten wir zwischen Trümmern und Ruinen)

kleine Nissenhütten-Bewohner 1945 (Foto: a.a.O.)

Die Schrecken wären für uns Geschwister ohne unsere seelenstarke Mutter an der Seite nicht zu verkraften gewesen. Unseren Vater hatten wir schon verloren. Er ist seit Januar 1944 in Rußland vermißt.

Mutter mit 4 Kindern im Kellerraum eines zerbombten Hamburger Hauses (Foto: a.a.O.)

Die Freie und Hansestadt Hamburg, das Tor zur Welt, wurde zu 85 % zerstört.

Hamburg-Eilbeck 1945 (Foto: Hoffmann, a.a.O.)

erste Bombardierung des Hamburger Hafens (Foto: Hans Brunswig, Feuersturm über Hamburg)

Das gleiche Schicksal erlebten alle deutschen Städte und viele Ortschaften bis hin zu Dörfern.

Opfer des Feuersturms Juli 1943 in Hamburg (Foto: Brunswig a.a.O.)

Sie nahmen es ernst mit ihrem moral bombing, unsere moralisch hochstehenden Befreier. Gründlicher kann man kein Land zerstören und ganze Teile eines Volkes auslöschen, als sie es auf Geheiß ihrer Führer mit Deutschland und den Deutschen machten.

Bei Opfern anderer Völker sprächen wir von Völkermord – nicht bei deutschen Opfern.

Wir Deutsche wurden befreit von unserem Hab und Gut, von unseren Kulturschätzen und Patenten, von Nahrungsmitteln, Heizmaterial und Infrastruktur, Millionen von uns von ihren Lieben, wenn nicht vom eigenen Leben. Auf dem Lande, wohin ich mit meiner kleinen Schwester zur Sicherheit vor unseren bombardierenden Befreiern für ein gutes Jahr kinderlandverschickt worden war, erlebte ich die amerikanischen Tiefflieger. Bei hellichtem Tag überflogen sie unsere kleine mecklenburgische Landstadt und schossen schutzlose Menschen in ihren Gärten oder auf der Straße ab – wie auf der Karnickeljagd.

Im Osten

sowjetische Hinterlassenschaft in Nemmersdorf 1944 (Foto: Heinz Schön, Tragödie Ostpreußen – Als die Rote Armee das Land besetzte)

Die ersten Ostflüchtlinge, Frauen aus Pommern und Ostpreußen, trafen in unserem Ostmecklenburger Städtchen Ende 1944 ein. Ich sehe noch heute vor mir, wie sie Blockwagen hinter sich herzogen, auf die sie ein paar Habseligheiten sowie ihre kleinen Kinder, manchmal auch ihre alte Mutter geladen hatten. Auch sie waren von allem, was sie besaßen, befreit. Darüber hinaus war ihnen der Boden unter den Füßen und das Dach über dem Kopf weggezogen worden, sie waren befreit von ihrer Heimat.

Rotarmisten und deutsche Flüchtlinge in Königsberg (Foto: Schön a.a.O.)

Die das Inferno im Osten überlebten, hatten – vor allem als Frauen – ein Flüchtlingstrauma im Gepäck, das sie ein Leben lang nicht verließ. Die Soldateska der ruhmreichen Roten Armee hatte sich über die deutschen Frauen hergemacht, sie zu Hunderttausenden vergewaltigt und die meisten von ihnen bestialisch ermordet. Deutschland verlor sein altes Kulturland im Osten, das so viele schöpferische Menschen hervorgebracht hatte, und wurde unter den Befreiern, den Siegermächten, aufgeteilt. Es verlor seine Einheit. Die innerdeutsche Grenze zwischen der sowjetischen und der westalliierten Zone Rest-Deutschlands bestand 44 Jahre. In beiden Besatzungszonen standen sich deutsche Soldaten bis an die Zähne bewaffnet gegenüber. Welch einzigartige Weise, befreit zu sein!

Millionen deutsche Soldaten als Kriegsgefangene von den Amerikanern wochenlang obdachlos auf Rheinwiesen zusammengepfercht dem Tode überantwortet (Foto: Wikipedia)

Unsere heimkehrenden Wehrmachtssoldaten,

Deutsche Soldaten 1945 in amerikanischer Gefangenschaft auf den Rheinwiesen (Foto: Wikipedia)

die in diesem Krieg ihre Heimat verteidigt zu haben glaubten, wurden nun zu Verbrechern erklärt, von ihrer Ehre befreit. In amerikanischen, französischen und sowjetischen Gefangenenlagern starben nach dem Krieg mehr als im Krieg gefallen waren. Wie werden unsere großartigen Befreier diese Art ihrer Taten benennen? moral captivating – passend zu ihrem moral bombing?

Aber die nachhaltigste Befreiung stand uns Deutschen noch bevor: die Befreiung von der Selbstachtung.

Die bewältigten die sogenannten Antifaschisten, die selbsthassenden, kniefälligen deutschen Gutmenschen. Von ihnen und den dazugehörigen angeblichen Volksvertretern wird mit wachsender Intensität an dem schwarz-weißen Geschichtsbild der Siegermächte mitgearbeitet, das die Kriegsparteien klar in Täter, Opfer und Befreier einteilt. Mit Argusaugen bewachen sie das Volk, daß es ihr so schlichtes, klares Geschichtsbild nicht ins Wanken bringt. Die in akribischer Arbeit die Wahrheit über die wirklichen Vorgänge im Vorder- und vor allem Hindergrund der Politik herausfinden, geraten in Gefahr, kaltgestellt und gebrandmarkt zu werden.

Unser von uns allen so geliebter Bundespräsident Joachim Gauck

kann sich nicht genugtun, in den Fußstapfen des von den Mainstream-Medien hochverehrten ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker herumzutappen, der vor 30 Jahren erstmalig unserem Volk ins Gesicht schlug, indem er unser Elend und unsere immensen Verluste bei Kriegsende als unsere Befreiung durch die Siegermächte bezeichnete und damit die Seelen der alliierten Kriegsverbrecher weiter in ihrem Traum eigener Unschuld wiegte.

Die Braunschweiger Zeitung v. 8.5.15 zitiert Gauck: “Wir Nachgeborenen in Deutschland haben allen Grund, für diesen aufopferungsvollen Kampf der ehemaligen Gegner in Ost und West dankbar zu sein.” Bildcollage von Gerhard Bracke, der dazu kommentiert: “Wer da glaubte, das geschichtsferne Befreiungsgeschwätz wäre nicht mehr zu toppen, möge sich diesen Spruch zum 8. Mai 2015 einprägen. Weltgeschichtlich einzigartig ist dieser Tiefstand einer Selbstverleugnung aus geschichtlicher Unkenntnis.”

Tiefststand einer Selbstverleugnung – ein Fall für die Psychiatrie

Bei allen möglichen Feierlichkeiten bekennt der gute Onkel Gauck sich zu immer neuen, bisher unbekannten gigantischen Untaten, zu unserer nie vergehenden Schuld bzw. mindestens Mitschuld an allen möglichen Kriegsverbrechen, auch z. B. am türkischen Völkermord an den Armeniern. Jawoll, er zeigte Mut, der Gauck! Er nannte – als Deutscher! – den Völkermord Völkermord, vergaß aber natürlich nicht, im selben Atemzug unser deutsches Volk der Mittäterschaft zu verdächtigen. Welch ein guuter Christ, die wandelnde Demut – vorbildlich für einen Mann, der als Bundespräsident seine Aufgabe nicht ganz verstanden zu haben scheint!

Vergessen wir aber nicht: Unsere lieben Befreier haben uns von der Hitler-Diktatur befreit – wenn das nicht aller Opfer wert ist, der Abermillionen aller kriegsbeteiligter Völker und der 15 Millionen ihrer Heimat beraubten Deutschen! Allein, aus uns selbst heraus, hätten wir Deutschen das nie geschafft.

Heute leben wir ja nun dank der Befreiungstaten unserer ehemaligen Feinde in einem Rechtsstaat. Die weitgehende Aufgabe unserer Souveränität und die Käuflichkeit von Politik und Medien gegenüber global-kapitalistisch wirkenden Konzernen rüttelt an dieser “Wahrheit” – jedenfalls nach Meinung z. B. unserer goldigen Südkurier-Redakteure – kein bißchen.

Diese als Volkspädagogen so vorbildlich tätigen Schreiberlinge scheinen das wirklich zu meinen und sind so stolz auf Deutschland, das sich so einzigartig zu seiner angeblichen Alleinschuld am Ausbruch beider Weltkriege und zu seiner angeblichen Alleintäterschaft an den Verbrechen des 20. Jahrhunderts bekennt und – was sehr wichtig ist – von aller Welt für diese seine Aufarbeitung seiner schuldbeladenen Geschichte bewundert wird.

Ja, wir Deutsche, Weltmeister sind wir in so vielem und mögen es so gerne sein. Mit solchem Lob kriegt man uns zu allem bereit, auch zum Kriechertum bis hin zur Selbstaufgabe!

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JCR
JCR
4 Jahre zuvor

Danke! Danke für diesen Text, er sagt einfach und eindrücklich wie es ist.
Wir müssen unserer Opfer viel mehr gedenken – und ja, Gauck hat wirklich untragbaren Blödsinn geredet.

Ingo Neitzke
Ingo Neitzke
18 Tage zuvor

Heute leben wir ja nun dank der Befreiungstaten unserer ehemaligen Feinde in einem Rechtsstaat.

Für den Fall, daß das satirisch gemeint war oder immer noch ist, bitte ich um Verzeihung für nachfolgende Sachlichkeit.

Ich mache folgende Gegenaussage, die ich im Falle einer Ernötigung vor Gericht wiederhole und dort weitaus umfangreicher beweise, als es hier sinnvoll wäre (Adelinde ist bekannt, über welche Telefax-Nummer ich erreichbar bin):

Der US-Militärstützpunkt BRD wird von der Mehrheit der Ureinwohner (ohne relevanten Minderheiten- und Mehrheitenschutz “schon länger hier Lebende”) nicht als Rechtsstaat empfunden. [1]

Hier geht es aber um einen anderen Schwerpunkt, für den es in wenigen Wochen wieder zu prüfen gilt, inwieweit er den Tatbestand der Volksaufhetzung, Volkszerhetzung, Gesellschaftszersetzung, Spaltung, Realitätsleugnung, Unfriedenermöglichung und/oder Volksverhetzung erfüllt:

Die Befreiung oder Befreiungslüge oder Befreiungsrelativierung oder Befreiungsbeschönigung oder Befreiungsumdeutung mit orwellschem Neusprech.

Beweisansatz:
“Here Is Germany” “Wir kamen nicht als Befreier” — Yandex: 8 results found

Ein mit deutschen Untertiteln versehener Filmausschnitt hat die kurze, aber ausreichende Länge 2:44, also rund 3 Minuten.

Amerikanischer Propagandafilm aus dem Jahr 1945:

»Wir kamen nicht als Befreier, wir kamen als Eroberer! Wir konnten Deutschland von dem Nationalsozialismus befreien aber nicht von Bismarck und Wilhelm II. Wir (die USA) bleiben daher so lange es erforderlich ist!«

———————————————–

[1] Beweisansatz:
Willkür AND (Rechtsstaat OR Rechtsstaatlichkeit) site:Netzwerkkrista.de — Yandex: 89 results found

Deutsche fühlen sich von der eigenen Regierung bedroht – SciFi-Umfrage – SciFi (sciencefiles.org)

Die exzellenten und aktuellen Ausführungen der Herren K. A. Schachtschneider und Werner Mäder sind den fleißigen Observierern dieser Netzseite ebenfalls bestens bekannt. Folgendes wird mit Fleiß, Vorsatz und fadenscheiniger Argumentation seit Jahrzehnten unzumutbar behindert:

“Gegen die Parteienherrschaft sind Volksentscheide, jedenfalls in existentiellen, schicksalhaften Fragen, aber auch als Korrektur zur fehlgesteuerten Repräsentation, unverzichtbar.”

https://www.kaschachtschneider.de/wp-content/uploads/2017/10/Buergerlichkeit_des_Buergers.pdf

“Volksentscheide auf kommunaler oder auf Landesebene wurden und werden bei Bedarf entweder für unzulässig erklärt oder ignoriert, wie zuletzt in Berlin beim erfolgreichen  Volksentscheid   zur Vergesellschaftung großer Immobilien- und Wohnungskonzerne.”

https://netzwerkkrista.de/2024/02/08/simulative-demokratie-ueber-die-aushoehlung-rechtsstaatlicher-verfahren/

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