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Die erste phönizische DNA ist europäisch

Kapitän Harm Menkens

der in seinem Lühe-Verlag eine klärende Schrift zur Echtheit der Oera-Linda-Handschriften geschrieben und herausgegeben hat, bekam folgenden Link zugesandt, gepostet von „Publisher“:

http://barnesreview.org/first-phoenician-dna-is-european/

Darunter fand sich eine Abhandlung mit der Überschrift

 First Phoenician DNA  is European

Harm Menkens übersetzte sie ins Deutsche und setzt seiner Arbeit eine

Vorbemerkung

voran:

Die nachfolgend aus dem Englischen übersetzten Forschungsergebnisse bestätigen die Echtheit der Oera-Linda-Handschriften.

Der übersetzte Text lautet:

Traditionelle historische Berichte, die behaupten, daß die Phönizier alle semitisch waren, sind mit den Nachrichten auf den Kopf gestellt worden, daß uralte DNA, entnommen aus einem 2.500 Jahre alten phönizischen Skelett eindeutig/unzweifelhaft europäische rassische Ursprünge gezeigt hat.

Die Studie ergab, daß die DNA des berühmten „Jungen Mannes von Bursa“ eine extrem seltene war – und ausschließlich europäische Marker enthielt – und daß dies das kaum glaubhafte Ergebnis intensiver Beimischung [engl.: admixture] von Europäern ist.

Das Skelett des „Jungen Mannes von Byrsa“.

Die Studie, veröffentlicht im „PLOS ONE“ Journal, wurde von einer Forschergruppe unter der Leitung von Elizabeth A. Matisoo-Smith durchgeführt, Anatomie-Professorin von der New Zealand’s University von Otago, und hat den Titel:

„Ein europäischer mitochondrischer[1] Haplo[2]-Typ, identifiziert in uralten phönizischen Hinterlassenschaften aus Karthago, Nordafrika“.

Prof. Matisoo-Smith’s Team gewann die DNA aus dem Skelett, das 1994 in einem Grab in Karthago, Tunesien, gefunden wurde. Es ist die allererste uralte DNA, die aus phönizischen Überresten gewonnen werden konnte.

Prof. Matisoo-Smith sagte, dass die Entdeckungen die frühesten Beweise der europäischen mitochondrischen Haplo-Gruppe U5b2c1 in Nordafrika liefern und ihre Ankunft mindestens auf das Ende [engl.: late] des sechsten Jahrhunderts v.Chr. datiert.

Sie sagte:

U5b2c1 wird als eine der ältesten Haplo-Gruppen in Europa angesehen und wird dort mit Jäger-Sammler-Bevölkerungen assoziiert. Sie ist heute bemerkenswert selten in modernen Populationen und wird in Europa in einer Menge von weniger als 1% gefunden.

Während von den Phöniziern angenommen wurde, daß sie aus der Gegend stammen, die heute der Libanon ist, hat sich ihr Einfluß über das Mittelmeer ausgebreitet und westlich bis zur Iberischen Halbinsel, wo sie Siedlungen und Handelsniederlassungen errichteten.

Die Stadt Karthago in Tunesien, Nordafrika,

Lage Karthagos (Bild: honga.net)

wurde als phönizischer Hafen von Kolonisten aus dem Libanon errichtet und wurde das Zentrum für den späteren phönizischen (punischen) Handel.

Später wurde Karthago Roms größter, frühester Feind, und eine Serie von Kriegen – bekannt als Punische Kriege – brach aus, die in Karthagos totaler Vernichtung endeten, mit dem Ergebnis, daß die phönizische Kultur vollständig verschwand.

Frühere Forschungen haben ergeben, daß U5b2c1 in zwei sehr alten Jäger-Sammlern vorkam, gewonnen aus einer archäologischen Stätte des nordwestlichen Spaniens, sagte Prof. Matisoo-Smith.

Dieses Ergebnis bietet nicht nur den ersten direkten Beweis einer DNA eines phönizischen Individuums, sondern den frühesten Nachweis einer europäischen mitochondrischen Haplo-Gruppe U5b2c1 in Nordafrika,

fährt der Forschungsbericht fort.

Das Papier sagt, daß Teile, die mit dem Skelett ausgegraben wurden, aus dem späten sechsten Jahrhundert v.Chr. datierten. Die erste Annahme [engl.: indication], daß er nicht semitisch war, kam mit einer Schädel-Analyse [cranial analysis]; das Papier sagte:

Eine Knochen-Analyse des jungen Mannes von Byrsa oder Ariche, als der er bekannt wurde, stellte fest, daß er annähernd 1,7 m groß und zwischen 19 und 24 Jahren alt war, und eine craniometrische Analyse weist auf wahrscheinliche mittelmeerische/europäische Abstammung hin, im Gegensatz zu afrikanischer oder asiatischer.

Unter Bezug auf die DNA-Ergebnisse – gewonnen aus einer Rippe, die das Team untersuchen durfte – sagte das Papier, daß die Haplo-Gruppe U5 als eine der ältesten Haplo-Gruppen in Europa angesehen wird und man annimmt, daß sie dort entstanden ist.

Sie ist in mesolithischen europäischen Bevölkerungsgruppen, besonders in jenen aus Zentral- und Osteuropa, nicht ungewöhnlich.

Die Haplo-Gruppe U5b2c1 ist sowohl in La Brana 1 als auch in La Brana 2 identifiziert worden, den 7000 Jahre alten Hinterlassenschaften, die aus der La Brana-Arintero Fundstelle in León im Nordwesten Spaniens gewonnen wurden.

Alle der berichteten U5b2c1-Träger sind wahrscheinlich (falls nicht besonders angegeben) europäischer Herkunft, von Spanien, Portugal, England, Irland, Schottland, den Vereinigten Staaten und Deutschland.

Während die U5b2c2-Sequenzen alle aus zentral- und nordwest-europäischen oder ähnlich abgeleiteten (z.B. US kaukasischen) Populationen stammen und die U5b2c-Sequenzen der GenBank beachtenswerterweise aus Deutschland und England stammen (beide Muster vom DNA-Familienbaum), ist es möglich, daß U5b2c aus Zentral-/NW-Europa stammt,

sagte das Papier, wobei hinzugefügt wird, daß zusätzliche DNA-Ergebnisse eine enge Beziehung zu einer lebenden Person in Portugal annehmen ließen.

Das Papier weist dann darauf hin, daß es „unüblich“ ist, daß der Gegenstand der Untersuchung direkt von Kolonisten aus dem Libanon abstammen würde, da die Haplo-Gruppe U5b2c in unseren modernen Libanon-Mustern oder in alten (frühes Neolitikum, PPNB) Hinterlassenschaften aus der Levante nicht identifiziert worden ist.

Die Herkunft des Mannes ist daher Europa;

das Papier fährt fort:

Angenommen, daß die Haplo-Gruppe U5b2c1 zuvor nicht in Nordafrika gemeldet worden ist, vermuten wir, daß die Herkunft unseres jungen Mannes wahrscheinlich zu einer Bevölkerungsgruppe (quer) über das Mittelmeer führt, die mit seinen angenommenen europäischen Schädel-Merkmalen übereinstimmt.

Das Papier stellt dann die Frage:

Nun, wie endete ein junger phönizischer Mann, mit einer europäischen mitochondrischen Abstammung, in Karthago in Nordafrika?

Die Antwort hierzu ist, fährt das Papier fort, daß es zu einem früheren Zeitpunkt in der Geschichte einen Bevölkerungs-Transfer von Europa nach Karthago gab.

Man glaubt, daß die früheste phönizische Niederlassung in Iberien Gadir ist, oder Cadiz[3], wie es heute bekannt ist, errichtet im Jahre 1110 v.Chr.

Phönizische Kolonien wurden ebenso in Ibiza, Süd-Sardinien, West-Sizilien und entlang der südlichen Küste der Iberischen Halbinsel errichtet, und später waren diese auch die karthagischen Haupt-Handelshäfen.

Es ist vermutet worden, daß die phönizische Ostwest-Handelsroute von Tyrus und Sidon über das Mittelmeer und durch die Straße von Gibraltar abfahrend einer nördlichen Route folgte, mit den vorherrschenden Winden und Tiden westwärts reisend, dabei in Zypern, Sizilien, Ibiza und mehreren Orten entlang der Südküste Spaniens anhaltend, Cadiz erreichend und weiter [engl.: beyond].

Die höchste moderne Frequenz der Haplo-Gruppe findet man heute auf der Iberischen Halbinsel, und U5b2c1 war dort ebenso in mesolithischen Jäger-Sammlern gegenwärtig, sie hat sich erhalten, was besagt, daß die wahrscheinlichste Erklärung ist, daß

die Individuen, die diese uralte europäische Abstammung besitzen, über die phönizisch/punischen Handelsrouten nach Karthago befördert wurden.

Mit anderen Worten: Während der Zeit der römisch-punischen Kriege war die rassische Zusammensetzung der phönizischen Bevölkerung klar unterschiedlich gegenüber derjenigen, die sie in den vorhergehenden Jahrhunderten gewesen war.

Diese Schlußfolgerung ist höchst bedeutsam für ein besseres Verständnis der uralten [ancient] Geschichte und des Konfliktes zwischen Rom und Karthago im besonderen.

__________________

Anmerkungen

[1] das Mitochondrium [griech.-lat.]: winziger Faden oder Stäbchen im Zellplasma (Fremdwörterbuch, Garant-Verlag GmbH, Renningen, 2009)

[2] haploid [griech.]: mit nur einfachem Chromosomensatz (in Bezug auf Zellkerne), Gegensatz zu: diploid (Fremdwörterbuch, Garant-Verlag GmbH, Renningen, 2009)

[3] Aus den Oera-Linda-Handschriften ergibt sich, daß Cadiz [altfries. von „kade“ und „dik“ zu „kâdik“ = Küstendeich] bereits im Jahre 2000 v.Chr. als Maidenburg des Fryas-Volkes [= Philister, Phönizier] existierte. Von Kâdik = Cadiz aus sind Tünis und Inka im Jahre 2000 v.Chr. abgesegelt: Tünis ins Mittelmeer, um für die reichen ägyptischen Könige zu fahren, er gründete den Hafen Thyrisburg, während Inka mit seinen Schiffen nach Westen in Richtung Amerika segelte. („Die Oera-Linda-Handschriften“, Seite 98-99, Lühe-Verlag GmbH, Süderbrarup 2013)

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Ingo
Ingo
7 Jahre zuvor

In Kürze werden wir noch viel mehr darüber erfahren. Hier wurde ja nur die mitochondriale DNA ausgewertet, die noch nicht sehr aussagekräftig ist, deren DNA-Typus noch eine sehr weite europäische Verbreitung aufweist. Wenn aus Knochen dieses Raumes einmal Kern-DNA sollte gewonnen werden können (so wie das schon von unseren Vorfahren in den Kurganen der Ukraine erfolgreich geschehen ist), wird die lokale Zuordnung der Zuwanderer nach dem Levanteraum und Nordafrika noch klarer werden.

Die Archäologie hat ja zum Beispiel in der Stadt Ugarit schon allzu deutlich Zuwanderer direkt aus dem mittleren Deutschland festgestellt etwa um 2200 v. Ztr.:

http://studgendeutsch.blogspot.de/2010/05/2200-1600-v-ztr-zu-einigen.html

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[…] neuester Zeit wurde sogar im Bereich des ehemaligen Karthago bei einem menschlichen Fossil europides Erbgut in der DNA […]

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